Das Kernwerk
Fort X bestand aus einem im Grundriss halbrunden Reduit mit zwei Treppentürmen. An das Reduit waren zwei Traditoren angebaut, die keinen direkten Zugang zum Reduit hatten. Aus den Traditoren konnte sowohl der Kehlgraben als auch der Zwischenraum zu den beiden ab 1841 gebauten Nachbarforts mit Geschützfeuer gesichert werden. Auf der Kehlseite war das Reduit ausschließlich mit Ziegeln gemauert, auf der Frontseite hingegen in ganzer Breite in Säulenbasalt ausgeführt. Zusätzlich war die Frontseite mit Breschierbögen verstärkt.
Blick auf das Reduit, in der Mitte der rechte Treppenturm, rechts der Traditor |
Erdgeschoß und erste Etage des Reduit hatten jeweils 16 Kasematten. Im Obergeschoß waren ausschließlich Geschützscharten eingebaut. Die beiden Traditoren hatten je drei Kasematten pro Etage. Die Latrinen in Erd- und Obergeschoß waren mit Gewehrscharten versehen.
Die Kasematten im Reduit waren nicht mit einem separaten Gang verbunden, sondern man musste von den Treppentürmen kommend alle anderen Kasematten durchqueren
Im Erdgeschoß des Reduits gab es jeweils acht Kasematten mit Gewehr- und acht Kasematten mit Geschützscharten. In den Traditoren waren alle Kasematten im Erdgeschoß mit einer Geschütz- und links und rechts daneben mit Gewehrscharten ausgestattet.
Im Kellergeschoß befand sich ein umlaufender Gang, der ebenfalls über die beiden Treppentürme zu erreichen war. Er reichte nicht bis zu den Traditoren. In diesem Gang sind heute noch die vorbereiteten Eingänge zu sieben Minengängen erkennbar, die Richtung Enveloppe führten. Wie weit die Gänge tatsächlich bis in den Enveloppenhof führten ist heute auf Grund von Vermauerungen nicht mehr erkennbar.
Im Kehlhof sind noch die Schächte erkennbar, über die der Abraum aus den Minengängen entsorgt werden sollte. Nach jetzigen Erkenntnissen waren die Traditoren nicht unterkellert.
Bild fehlt noch linker Traditor, im EG Geschützscharte flankiert durch zwei Gewehrscharten |
Auf dem Foto ist die Frontseite des linken Traditors zu sehen. Die Dreier-Gliederung der Scharten im Erdgeschoß, sowie die einzelne Geschützscharte im Obergeschoß entsprechen der Originalbauweise. Über der Geschützscharte im Erdgeschoß ist die Öffnung eines Dampfabzuges zu erkennen. Der Pulverdampf des Obergeschosses wurde über das Dach abgeleitet. Die Frontseite der Traditoren war mit starken Breschierbögen verstärkt. Vor den Traditoren befand sich ein Diamantgraben.
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